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Digitalabschaltung in der Alhambra

So genießen Sie den Nasridenpalast ohne Smartphone

Wie wäre das Erlebnis für all jene Menschen, deren einziges Ziel darin besteht pausenlos zu fotografieren, um alles auf dem Bildschirm zu haben was diese Sehenswürdigkeit zu bieten hat, die Alhambra einmal ohne Smartphone zu genießen? Wäre das nicht ein einmaliges Erlebnis für alle die vergessen haben, dass sie sich an einem Ort befinden, der ein authentisches Paradies für die Sinne ist? Ist der Zeitpunkt gekommen, an dem eine Digitalabschaltung in der Alhambra notwendig ist?

Besucher rennen hin und her und drängeln sich an den beliebtesten Plätzen, um die besten Fotos zu machen. Sie suchen nach dem perfekten Winkel, nach dem Selfie das beweist, dass sie dort waren. Die Fotos werden mit Freunden geteilt – es geht darum möglichst viele Likes zu erhalten. Dabei verpassen sie es vollkommen den Ort zu erleben und mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Das ist nichts Neues: Die Debatte „Smartphones – ja oder nein?“ ist heutzutage in aller Munde. Dieses Thema kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Heute möchte ich mich allerdings ausschließlich damit befassen was Besucher verpassen, wenn Sie Granada nur über den Bildschirm wahrnehmen.

Mein Engagement für die „Digitalabschaltung“: Eine Alhambra-Besichtigung mal ganz anders

Welche Erinnerungen bleiben? Wie speichern wir sie? Was ist mehr Wert: Die Daten auf unserem Smartphone oder was uns im Gedächtnis bleibt? Was kommt uns in den Sinn, wenn wir den Duft von Jasmin an einem anderen Ort riechen?

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich an die Wasserrinnen der Alhambra und wie ich mit meinem Bruder darum gewetteifert habe, wessen Blatt zuerst ankommt. Natürlich kommen auch beim Anblick des Familienfotos während des Besuches dieser historischen Burg viele schöne Erinnerungen auf. Trotzdem bin ich mir sicher, dass meine Erinnerungen nicht so ausgeprägt wären, wenn ich mich nur darauf konzentriert hätte jede Minute, die ich auf der Alhambra verbracht habe, auf meinem Smartphone zu verewigen.

Die Alhambra, und das betrifft auch alle anderen Sehenswürdigkeiten, wird nicht nur über Bilder wahrgenommen, dazu gehören auch Töne. Dazu gehört der Sonnenstrahl, der Sie an einem kalten Tag erwärmt, der Herbst, der die Alhambra in ein magisches Licht eintaucht, ein ganz anderes Licht als beispielsweise im April. Es ist ein Sinneserlebnis, das Sie auf ganz individuelle Weise genießen können.

Was verpassen wir bei einem Konzert, wenn wir damit beschäftigt sind es zu filmen oder bei einem guten Essen mit Freuden, während wir das Foto der Gerichte hochladen? Es gibt immer mehr Hotels und Restaurants, die die Nutzung von Smartphones in den öffentlichen Bereichen verbieten. Das wird bestimmt auch bald bei vielen Sehenswürdigkeiten eingeführt.

In einer Welt, in der der Wert der Dinge immer stärker von den Reaktionen unserer Social-Media-Kontakte abhängt, einer Welt, die anhand von Kommentaren und Likes bewertet wird, biete ich Ihnen an, Sie auf Ihrer nächsten Besichtigung auf der Alhambra zu begleiten, für ein Erlebnis mal ganz anders.

2 Kommentare
  1. Daniel
    Daniel sagte:

    Es gibt für die dargestellte Betrachtung eine ganz einfache Problemlösung.
    Jeder darf selber entscheiden ob er Fotos oder das ganze filmen möchte.
    Wenn in Zukunft ei Verbot für sowas ausgesprochen wird, dann sollten wir Elektroautos, Elektrofahrräder, Seilbahnen, Schneekanonen, und 100000 andere Dinge verbieten.
    Am besten man verweigert es solche Orte zu besuchen.
    So einen Schwachsinn von einer Idee !

    Antworten
    • María José
      María José sagte:

      Hallo Daniel,
      vielen Dank für Deine Rückmeldung.
      Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, können ich Dir nur teilweise zustimmen. Es sicherlich nicht die Intension meines Artikels, alle Kameras in der Alhambra zu verbieten, ganz bestimmt nicht. Vielmehr wollte ich mit diesem Artikel anregen, die Alhambra mit allen Sinnen zu erfassen. Ich bin der Überzeugung, dass gerade die Alhambra dafür prädestiniert ist.
      Viele Grüße aus Granada
      Maria José Osorio

      Antworten

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