Albaicín Granada

Albaicín, das Viertel, in dem alles begann

Weltkulturerbe – ein Dorf in der Stadt

Dieses Stadtviertel mit dem Namen Albaicín, wird als Ursprung der Stadt Granada angesehen und ist heute mit Sicherheit eines der authentischsten Granadas. Mit am attraktivsten ist die Tatsache, dass es sich die Atmosphäre eines kleinen Dorfes erhalten hat, obwohl es im Herzen der Stadt liegt.
Jede einzelne Kultur und Zivilisation, die sich in Granada niederließ, besiedelte das Viertel. Iberer, Römer, Westgoten, Mauren, Morisken und Christen: alle haben es im Laufe der Zeit geformt und es in eines der malerischsten, bezauberndsten und überraschendsten Viertel der Stadt verwandelt.

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Die archäologischen Überreste, die sich im Albaicín finden ließen, spiegeln die Geschichte der Stadt Granada wieder.

Das Viertel gewann ohne Zweifel in der Zeit der maurischen Besetzung an Bedeutung und sein heutiges Erscheinungsbild wurde konkret in der Zeit der Ziridendynastie ab dem 11. Jahrhundert geprägt. Damals verfünffachte sich die Größe von 15 auf 75 Hektar, es wurden neue Mauern und Tore (Monaitas) gebaut, neue Teilbereiche (Axares) angelegt und die Abwassersysteme verbessert.

Die Nasridendynastie entschied sich dann dazu, ihren Herrschaftssitz auf den gegenüberliegenden Hügel zu verlegen, woraufhin die Alhambra entstand. Trotzdem verlor das Albaicín nicht an Bedeutung, sondern wuchs sogar noch.
Ab dem Jahr 1492, mit der christlichen Eroberung der Stadt, diente das Viertel vielen Muslimen, später auch Konvertiten und Morisken (zum Christentum zwangskonvertierte Mauren) als Rückzugsort. Die Morisken sahen sich damit konfrontiert, dass ihre Rechte immer mehr eingeschränkt wurden. Sie reagierten mit Revolten darauf, was für das Albaicín typisch werden sollte. Während des spanischen Bürgerkrieges kam es ebenfalls zu Krawallen und besonders berühmt wurde die Geschichte rund um die berühmte Plaza San Nicolás. Bill Clinton, Ex-Präsident der Vereinigten Staaten, besuchte einmal diesen Platz, weshalb er daraufhin als Clinton-Platz bekannt wurde. Die Einwohner wehrten sich vehement gegen die Touristen, die nur noch nach dem Clinton-Platz fragten und kämpften für den ursprünglichen Namen des Platzes.

Im Jahr 1609 endete die Toleranz der Christen gegenüber den Morisken endgültig, sie wurden aus Spanien ausgewiesen. Die Bevölkerungszahl von damals ungefähr 40.000 Einwohnern, sank daraufhin drastisch. 1609 markierte den Beginn des Niedergangs des Viertels, der so lange anhielt, bis es sich als Touristenviertel neu erfand.
Überraschenderweise taucht erst in der Epoche der Romantik die Figur der Carmen auf, das typische Haus des Albaicíns, das sich durch den Garten auf der Terrasse und durch einen atemberaubenden Ausblick auszeichnet. Diese Häuser haben bis heute überlebt.

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Insgesamt ist dieses Viertel also ein Mosaik der Kulturen und Epochen, das durch eines geeint wird: den Stolz der Einwohner auf ihr Albaicín. Es zeichnet sich aber hauptsächlich durch seine Kontraste aus, wenn man einerseits den Muezzin der Moschee zum Gebet rufen hört und sich andererseits nebenan ein christliches Kloster befindet. Ein Viertel voller Überraschungen, dass Sie in seinen Bann ziehen wird.

Wir begleiten Sie gerne auf einer Führung durch das Albaicín.

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