Bañuelo Granada

El Bañuelo – Antike arabische Bäder in Granada

Eines der ältesten und am besten erhaltenen Bäder Spaniens

Im Stadtviertel Albaicín lässt sich ein Schmuckstück der maurischen Architektur entdecken: das Bañuelo oder auch „Baño del Nogal“ genannt. Hinter dem Namen versteckt sich ein Hamman, ein arabisches Bad aus dem 11. Jahrhundert. Es befindet sich in der Nähe des Darro, gegenüber der Brücke von Cadi und auf einer der romantischsten und malerischsten Uferpromenaden Spaniens.

banuelo panALBAICIN06

Das Hamman ist ein geschichtsträchtiger Ort, der erst einmal entdeckt werden muss. Wen man ihn aber gefunden hat, öffnet sich dem Besucher ein Raum, der Träume weckt und einen in die besondere und edle Kultur der Mauren eintauchen lässt, die für so lange Zeit in unserer Stadt beheimatet war und der wir eine ruhmreiche Vergangenheit verdanken.

Das Hamman oder das Dampfbad gehört zur zivilen Architektur von Al-Andalus. Diese Bäder wurden nach dem Vorbild römischer Thermen gebaut, waren allerdings nie so groß, dafür aber viel detaillierter dekoriert. Zu einem Hamman gehören ein kalter, ein warmer und ein heißer Baderaum und ein Ruheraum.

Ein Hamman hatte unterschiedliche Funktionen:

  • Es diente als Treffpunkt, an dem die Bewohner der Stadt Neuigkeiten und Meinungen austauschen konnten, während sie vermutlich leckeren Minztee tranken.
  • Ein Hamman war auch ein Schönheitssalon, ein Ort der Hygiene und der Gesundheit. Es wurde eine Vielzahl an Naturkosmetikprodukten eingesetzt, um den Körper zu reinigen und zu pflegen.
  • Das Bad wurde außerdem für ein Reinheitsritual verwendet. Für das Gebet musste man sauber und rein sein. Aus diesem Grund befinden sich arabische Bäder häufig in der Nähe einer Moschee.

1rHamman educhispbanuelo 1

Die Eintrittspreise waren für alle gleich und erschwinglich. Doch Männer und Frauen durften das Bad nicht gemeinsam genießen, denn ein Hamman war nach Geschlechtern getrennt und ist nicht mit der heutigen gemischten Sauna zu vergleichen.

Das Bañuelo aus der Ziridenzeit des 11. Jahrhunderts wurde kürzlich zum geschützten Kulturgut erklärt.

Bei der Besichtigung des Bades beginnt man in einem kleinen Innenhof mit Brunnen, von dem aus man zu den verschiedenen Baderäumen gelangt. Der erste Raum diente als Foyer. Hier erhielt jeder Besucher Handtücher und spezielle Schuhe, um sich auf dem heißen Boden die Füße nicht zu verbrennen. Ganz am Ende befinden sich die Heizkessel, die in der Zwischenzeit unter freiem Himmel stehen. Besonders schön sich die Oberlichter in der Decke, die sternförmig angelegt sind und damals mit buntem Fensterglas ausgekleidet waren. Von ähnlicher Schönheit sind die Kapitelle der Säulen, die je nach Entstehungszeit unterschiedlich gestaltet wurden.

Man kann von großem Glück sprechen, dass dieser besondere Ort erhalten geblieben ist. Er versetzt uns in eine andere Zeit und umgibt uns mit Gerüchen ferner Zeiten, die alle unsere Sinne wecken.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert