Albaicín Granada

Albaicín, das Viertel, in dem alles begann

Weltkulturerbe – ein Dorf in der Stadt

Dieses Stadtviertel mit dem Namen Albaicín, wird als Ursprung der Stadt Granada angesehen und ist heute mit Sicherheit eines der authentischsten Granadas. Mit am attraktivsten ist die Tatsache, dass es sich die Atmosphäre eines kleinen Dorfes erhalten hat, obwohl es im Herzen der Stadt liegt.
Jede einzelne Kultur und Zivilisation, die sich in Granada niederließ, besiedelte das Viertel. Iberer, Römer, Westgoten, Mauren, Morisken und Christen: alle haben es im Laufe der Zeit geformt und es in eines der malerischsten, bezauberndsten und überraschendsten Viertel der Stadt verwandelt.

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Die archäologischen Überreste, die sich im Albaicín finden ließen, spiegeln die Geschichte der Stadt Granada wieder.

Das Viertel gewann ohne Zweifel in der Zeit der maurischen Besetzung an Bedeutung und sein heutiges Erscheinungsbild wurde konkret in der Zeit der Ziridendynastie ab dem 11. Jahrhundert geprägt. Damals verfünffachte sich die Größe von 15 auf 75 Hektar, es wurden neue Mauern und Tore (Monaitas) gebaut, neue Teilbereiche (Axares) angelegt und die Abwassersysteme verbessert.

Die Nasridendynastie entschied sich dann dazu, ihren Herrschaftssitz auf den gegenüberliegenden Hügel zu verlegen, woraufhin die Alhambra entstand. Trotzdem verlor das Albaicín nicht an Bedeutung, sondern wuchs sogar noch.
Ab dem Jahr 1492, mit der christlichen Eroberung der Stadt, diente das Viertel vielen Muslimen, später auch Konvertiten und Morisken (zum Christentum zwangskonvertierte Mauren) als Rückzugsort. Die Morisken sahen sich damit konfrontiert, dass ihre Rechte immer mehr eingeschränkt wurden. Sie reagierten mit Revolten darauf, was für das Albaicín typisch werden sollte. Während des spanischen Bürgerkrieges kam es ebenfalls zu Krawallen und besonders berühmt wurde die Geschichte rund um die berühmte Plaza San Nicolás. Bill Clinton, Ex-Präsident der Vereinigten Staaten, besuchte einmal diesen Platz, weshalb er daraufhin als Clinton-Platz bekannt wurde. Die Einwohner wehrten sich vehement gegen die Touristen, die nur noch nach dem Clinton-Platz fragten und kämpften für den ursprünglichen Namen des Platzes.

Im Jahr 1609 endete die Toleranz der Christen gegenüber den Morisken endgültig, sie wurden aus Spanien ausgewiesen. Die Bevölkerungszahl von damals ungefähr 40.000 Einwohnern, sank daraufhin drastisch. 1609 markierte den Beginn des Niedergangs des Viertels, der so lange anhielt, bis es sich als Touristenviertel neu erfand.
Überraschenderweise taucht erst in der Epoche der Romantik die Figur der Carmen auf, das typische Haus des Albaicíns, das sich durch den Garten auf der Terrasse und durch einen atemberaubenden Ausblick auszeichnet. Diese Häuser haben bis heute überlebt.

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Insgesamt ist dieses Viertel also ein Mosaik der Kulturen und Epochen, das durch eines geeint wird: den Stolz der Einwohner auf ihr Albaicín. Es zeichnet sich aber hauptsächlich durch seine Kontraste aus, wenn man einerseits den Muezzin der Moschee zum Gebet rufen hört und sich andererseits nebenan ein christliches Kloster befindet. Ein Viertel voller Überraschungen, dass Sie in seinen Bann ziehen wird.

Wir begleiten Sie gerne auf einer Führung durch das Albaicín.

Cuarto real de Santo Domingo Granada

Cuarto Real de Santo Domingo

Ein antiker Palast aus der Nasridenzeit

Ganz in der Nähe des antiken jüdischen Viertels von Granada befindet sich ein Nasridenpalast, der während der Regierungszeit von Muhamad II. gebaut wurde. Damals stand er im Töpferviertel und wurde in die Stadtmauer integriert.

Es zeugt eindrucksvoll von der Wohnarchitektur des 13. Jahrhunderts. Außerdem stellte er den einzigen königlichen Nutzgarten innerhalb der Stadtmauern dar, denn der Palast war von Gärten und Beeten umgeben.

Es lässt sich sagen, dass er als inspirierendes Modell für die Paläste der Alhambra diente, denn diese wurden später gebaut.

Der Turm oder die Gubba des Palastes in der Nähe der Mauer ist noch gut erhalten. Im Turm befindet sich der Empfangssalon, der ebenfalls noch zu besichtigen ist und in dem sich wunderschöne Dekorationen entdecken lassen, die selbst der Alhambra würdig wären. Besonders stechen die schönen Sockel ins Auge, die mit glasierten Fliesen in blau und grün verkleidet sind.

Die Reste der nasridischen Gärten erstrecken sich unterhalb der aktuellen Gärten, die bei Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert angelegt wurden.

Nach der Reconquista, der Eroberung Granadas durch die Christen, wurden die Katholischen Könige Inhaber des Palastes. Später gaben sie ihn an den Dominikanerorden weiter, der dort das Kloster Santa Isabel la Real gründete.

Während der französischen Invasion unter Napoleon wurde das Kloster ausgeraubt. Daraufhin folgte die Säkularisierung der Kirchengüter und der Palast ging in Privatbesitz über. Seither lebten dort verschiedene wohlhabende Familien der Stadt, die das ursprüngliche Aussehen des Palastes veränderten.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Nasridenpalast zum geschützten Kulturgut erklärt. Aufgrund der archäologischen Grabungen und der Restaurationsarbeiten wissen wir heute, wo sich die Gärten und die Bewässerungsanlage befunden haben. Im 20. Jahrhundert kaufte die Stadt Granada außerdem den Palast seinem letzten Besitzer, D. Javier Dávila Ponce de Léon, ab.

Bisher ist dieser interessante Ort noch eher unbekannt, weil er erst kürzlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Das wird sich bestimmt bald ändern, weil dort auch immer wieder Kunstausstellungen stattfinden, weshalb es sich umso mehr anbietet, den Palast im Zentrum Granadas zu besichtigen.

Wenn Sie mehr über Granada erfahren möchten, informieren Sie sich über unsere Führungen durch die Stadt, das Albaicín oder die Alhambra.

Alcaicería Granada

Das historische Zentrum Granadas

Die Sehenswürdigkeiten

Die zwei großen Juwelen der christlichen Architektur befinden sich im historischen Stadtzentrum. Das ist zum einen die Capilla Real, Grabstätte der Katholischen Könige, und zum anderen die Kathedrale, die eine der größten Europas ist. Höchstwahrscheinlich diente sie den Habsburgern als Mausoleum.

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Die Besichtigung der beiden Kirchen wird Sie begeistern, vor allem aufgrund ihrer Größe, aber auch wegen der Kunstwerke. So lässt sich dort eine Sammlung flämischer Gemälde entdecken, die jedes großen Museums der Welt würdig wäre.

Aber natürlich gibt es im Zentrum Granadas noch mehr zu entdecken. Unter die großen Gebäude aus christlicher Zeit mischen sich immer wieder Spuren des maurischen Zeitalters. Der antike Seidenmarkt, das Haus der Kohle und die Madraza erlauben es dem Besucher, kurz die Augen zu schließen und sich diese Stadt in der Maurenzeit vorzustellen.

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Auf wenigen Quadratmetern der Innenstadt konzentriert sich so die ganze Geschichte der Stadt. Aus neuerer Zeit stammen zum Beispiel Gebäude, die mit der Zuckerindustrie zu tun haben, oder so moderne und innovative Gebäude wie das Zentrum José Guerrero. Somit ist im Stadtzentrum alles nah beieinander und gut zu Fuß zu erreichen. Man kann auf einem kleinen Spaziergang alles sehen, was einen interessiert und durch die Zeit reisen.

Entdecken Sie all das mit uns bei einer privaten Führung durch das Stadtzentrum von Granada.

Tapas

Tapas essen

Was gibt es Typischeres in Granada?

Es gibt kaum eine Gewohnheit, die so verwurzelt ist in der andalusischen Kultur wie das Tapas essen.

Tapas – so heißen die kleinen Häppchen, die in den Bars zu den Getränken gereicht werden. Die Herkunft der Tapas ist nicht restlos geklärt. Einige Historiker datieren den Ursprung in der Zeit von König Alfonso X. im 8. Jahrhundert, andere bringen in mit den Katholischen Königen im 15.Jahrhundert in Verbindung. Auch wenn über den Zeitpunkt noch gestritten wird, ist sich die Mehrheit einig, dass ein Gesetz, das von einem der genannten Könige erlassen wurde, den Ursprung der Tapas-Tradition darstellt. Es soll die Gasthäuser dazu verpflichtet haben, zu jedem Wein etwas zu essen zu reichen, um die Wirkung des Alkohols zu verringern.

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Außerdem stimmt man darin überein, dass der Name Tapa vom Verb „tapar“ stammt, was soviel wie „zudecken“ bedeutet. Normalerweise wurden nämlich Scheiben vom Käse oder vom Schinken serviert, die man auf das Glas legte, um zu verhindern, dass Mücken oder Staub ins Glas gelangten.

Im heutigen Andalusien versteht man unter Tapas sehr viel mehr. Es bezeichnet eine bestimmte Form des Essens, aber vor allem auch einen sozialen Akt. Tapas essen gehen heißt sich mit Freunden treffen und quatschen. Deswegen setzen wir uns eigentlich auch nicht hin, sondern bleiben häufig an der Bar stehen, um uns besser unterhalten zu können. Tapas essen ist also definitiv auch eine kulturelle Angelegenheit.

Als Tapas werden meistens typische Gerichte der Stadt oder der Umgebung zubereitet, aber jede Bar hat auch ihre eigenen Spezialitäten. Es gibt kalte und warme, einfache und aufwendigere, traditionelle und kreative Tapas. Es ist für jeden etwas dabei.

Das Besondere an den Tapas in Granada ist, dass sie im Preis für das Getränk enthalten sind. Das bedeutet, dass man zu jedem bestellten Getränk eine Überraschungstapa gratis dazu bekommt und nicht wie im Rest Spaniens gezieht aussucht, bestellt und bezahlt.

Wenn Sie sich für die Gastronomie Granadas interessieren und mehr über sie erfahren wollen, bieten sich unsere gastronomischen Touren durch Granada oder das Albaicín an. Hier werden Sie von einem Einheimischen begleitet und können so die Vielfalt der Tapas kennenlernen und genießen.

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Die typisch granadische Küche

Mit fünf Sinnen genießen Die typische Gastronomie Granadas ist eine abwechslungsreiche und leckere Mischung, zu der alle Völker, die in Granada gelebt haben, etwas beitrugen. Sie wurde durch jede einzelne der verschiedenen Kulturen bereichert, also durch die jüdische, die muslimische und christliche. Es war das Wesentliche, dass jede neue Gemeinschaft von Siedlern die Gastronomie ergänzt […]

Bañuelo Granada

El Bañuelo – Antike arabische Bäder in Granada

Eines der ältesten und am besten erhaltenen Bäder Spaniens

Im Stadtviertel Albaicín lässt sich ein Schmuckstück der maurischen Architektur entdecken: das Bañuelo oder auch „Baño del Nogal“ genannt. Hinter dem Namen versteckt sich ein Hamman, ein arabisches Bad aus dem 11. Jahrhundert. Es befindet sich in der Nähe des Darro, gegenüber der Brücke von Cadi und auf einer der romantischsten und malerischsten Uferpromenaden Spaniens.

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Das Hamman ist ein geschichtsträchtiger Ort, der erst einmal entdeckt werden muss. Wen man ihn aber gefunden hat, öffnet sich dem Besucher ein Raum, der Träume weckt und einen in die besondere und edle Kultur der Mauren eintauchen lässt, die für so lange Zeit in unserer Stadt beheimatet war und der wir eine ruhmreiche Vergangenheit verdanken.

Das Hamman oder das Dampfbad gehört zur zivilen Architektur von Al-Andalus. Diese Bäder wurden nach dem Vorbild römischer Thermen gebaut, waren allerdings nie so groß, dafür aber viel detaillierter dekoriert. Zu einem Hamman gehören ein kalter, ein warmer und ein heißer Baderaum und ein Ruheraum.

Ein Hamman hatte unterschiedliche Funktionen:

  • Es diente als Treffpunkt, an dem die Bewohner der Stadt Neuigkeiten und Meinungen austauschen konnten, während sie vermutlich leckeren Minztee tranken.
  • Ein Hamman war auch ein Schönheitssalon, ein Ort der Hygiene und der Gesundheit. Es wurde eine Vielzahl an Naturkosmetikprodukten eingesetzt, um den Körper zu reinigen und zu pflegen.
  • Das Bad wurde außerdem für ein Reinheitsritual verwendet. Für das Gebet musste man sauber und rein sein. Aus diesem Grund befinden sich arabische Bäder häufig in der Nähe einer Moschee.

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Die Eintrittspreise waren für alle gleich und erschwinglich. Doch Männer und Frauen durften das Bad nicht gemeinsam genießen, denn ein Hamman war nach Geschlechtern getrennt und ist nicht mit der heutigen gemischten Sauna zu vergleichen.

Das Bañuelo aus der Ziridenzeit des 11. Jahrhunderts wurde kürzlich zum geschützten Kulturgut erklärt.

Bei der Besichtigung des Bades beginnt man in einem kleinen Innenhof mit Brunnen, von dem aus man zu den verschiedenen Baderäumen gelangt. Der erste Raum diente als Foyer. Hier erhielt jeder Besucher Handtücher und spezielle Schuhe, um sich auf dem heißen Boden die Füße nicht zu verbrennen. Ganz am Ende befinden sich die Heizkessel, die in der Zwischenzeit unter freiem Himmel stehen. Besonders schön sich die Oberlichter in der Decke, die sternförmig angelegt sind und damals mit buntem Fensterglas ausgekleidet waren. Von ähnlicher Schönheit sind die Kapitelle der Säulen, die je nach Entstehungszeit unterschiedlich gestaltet wurden.

Man kann von großem Glück sprechen, dass dieser besondere Ort erhalten geblieben ist. Er versetzt uns in eine andere Zeit und umgibt uns mit Gerüchen ferner Zeiten, die alle unsere Sinne wecken.

El aceite

Olivenöl – eine absolute Delikatesse

Das flüssige Gold der mediterranen Küche

In Spanien ist das Olivenöl seit Jahrhunderten ein grundlegender Bestandteil der berühmten mediterranen Kost. Auch im Rest der Welt wird es immer bekannter und aufgrund seines Geschmacks und seiner positiven Auswirkungen auf die Gesundheit immer mehr benutzt.

Ungefähr die Hälfte der gesamten Olivenölproduktion stammt aus Spanien. Innerhalb Spaniens sticht Andalusien als Hauptproduktionsort hervor. Beim Olivenöl spielt nicht so sehr die Quantität, sondern vielmehr die Qualität eine wichtige Rolle. Von den 10 besten Olivenölen der Welt kommen allein 7 aus Spanien.

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Was muss man beachten bei der Auswahl des Olivenöls?

Vor dem Kauf eines Öls ist es unerlässlich, das Etikett genau anzuschauen und nach einer der folgenden vier Abkürzungen zu suchen.

  • AOVE: Aceite de oliva virgen extra.
  • AOV: Aceite de oliva virgen.
  • AO: Aceite de oliva.
  • AOO: Aceite de oliva de orujo.

Der Begriff „virgen“ zeigt an, dass das Olivenöl nur mithilfe mechanischer Verfahren (Pressen, Erhitzen, Schleudern, Abgießen) gewonnen wird. Das sind die Öle mit der besten Qualität und werden nur noch von biologischen Olivenölen oder solchen mit bestimmten Herkunftsbezeichnungen übertroffen.

Bei den Ölen mit der Bezeichnung AO wurden zusätzlich chemische Verfahren bei der Gewinnung eingesetzt, was die Qualität mindert. Das Öl mit der Bezeichnung AOO wird aus der Masse der Oliven gewonnen, der das Öl bereits entzogen wurde. Diese Masse wird „orujo“ genannt. Auch hier werden chemische Verfahren eingesetzt. AOO ist demnach die schlechteste der vier Qualitätsstufen.

Schauen Sie doch mal bei unseren empfehlenswerten Führungen vorbei. Wir bieten auch gastronomische Führungen durch Granada an, bei denen Sie besonders schmackhafte Olivenöle probieren können.

El corral del carbón Granada

Hispanoarabische Denkmäler im Stadtteil Albaicín

Auf den Spuren des Islams in Granada

In diesem Post können Sie vier Sehenswürdigkeiten im Albaicín kennenlernen, die aus der Maurenzeit erhalten sind. Dabei handelt sich um ein kleines Stadthotel, ein Hamman, ein maurisches Wohnhaus und einen kleinen Palast aus der Zeit der Nasriden.
Sie können diese Sehenswürdigkeiten auch auf unserer Führung durch das Albaicín besichtigen und mehr über sie erfahren.

Corral del Carbón (Haus der Kohle)

Der aktuelle Name des Hauses rührt von seiner Funktion als Kohlelager in der Zeit nach der Reconquista her.
Im 14. Jahrhundert diente das Haus dagegen als kleines Stadthotel, al fonduk oder alhóndiga genannt. Es befand sich in der näheren Umgebung des alten Stadtzentrums (arab. medina) neben dem Seidenmarkt. Das „Haus der Kohle“ ist das einzige in Spanien erhaltene Beispiel dieses Architekturstils.
Besonders im Sommer bietet der Innenhof des Hauses die perfekte Kulisse für Theateraufführungen und Konzerte.

Bañuelo (arabische Bäder)

Dieses Hamman aus dem 11. Jahrhundert ist eines der am besten erhaltenen und ältesten Bäder in ganz Spanien. Es befindet sich ganz in der Nähe des Darro, gegenüber der Brücke von Cadi und kurz vor dem Paseo de los Tristes.

Unter einem Hamman versteht man ein öffentliches Dampfbad. Dieses in Granada stammt aus der Zeit der Ziriden und ist auch unter dem Namen „baño del nogal“ bekannt.
Nach der Reconquista, der Wiedereroberung des maurischen Spaniens durch die Christen, wurden fast alle arabischen Bäder der Stadt zerstört. Die Christen betrachteten solche maurischen Einrichtungen sehr skeptisch. Überraschenderweise ließen sie das eine Hamman bestehen und nutzten es als öffentliche Waschküche. Aufgrund seines Nutzens für die Bevölkerung haben wir das Glück, es heute noch besichtigen zu können.

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Casa del Horno de Oro (Haus „Goldofen“)

SDas Haus befindet sich in der Nähe des bekannten Paseo de los Tristes. Es steht beispielhaft für maurische Wohnhäuser des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Es ist eines der am besten erhaltenen maurischen Wohnhäuser im Albaicín.
Die Außenfassade ist einfach gehalten, Fenster fehlen komplett. Im Inneren findet sich ein rechteckiger Innenhof mit einem Brunnen in der Mitte.
Nach der Reconquista wurde das Haus für einige Zeit als Nachbarschaftstreffpunkt verwendet. Danach wurde es geräumt und restauriert. Heute finden hier Konzerte und Ausstellungen statt.

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Bei diesem Haus handelt es sich um ein Schmuckstück, dass sich in den engen Gässchen des malerischen Stadtviertels Albaicín versteckt. Der arabische Name bedeutet auf Deutsch so viel wie „Haus der ehrlichen Frau“. Das Haus diente der Königin Aixa, Mutter von Boabdil, als letzte Wohnstätte außerhalb der Alhambra. Die Architektur und die Dekoration sind typisch für die Kunst der Nasriden im 15. Jahrhundert.
Der Palast hat zwei Stockwerke und einen Turm. Seine Architektur passt sich an die Form des Innenhofes an. Vom oberen Stockwerk genießt man eine unglaubliche Aussicht auf die umliegende Landschaft

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Karl V.

Kaiser zwischen zwei Welten – Karl I. von Spanien und Karl V. von Deutschland

Bei Karl V. handelt es sich um eine der berühmtesten und spannendsten historischen Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts.
Schon seine Geburt im Jahr 1500 war alles andere als gewöhnlich. Seine Mutter Juana, Tochter zweier katholischer Könige, gebar ihn in der Latrine des Palastes in Gent, wo zu diesem Zeitpunkt eine Feier in vollem Gange war. Auf diese originelle Weise kam Karl auf die Welt, der einer der mächtigsten Monarchen Europas werden sollte.
Seine Kindheit verbrachte er fernab seiner Eltern, umgeben von Intellektuellen und Künstlern. Sein Vater, Philipp der Schöne, starb, als Karl sechs Jahre alt war. Seine Mutter verlor nach dem Tod ihres Ehemanns den Verstand, weshalb sie in der Geschichte als die „Verrückte“ bekannt wurde.

Karls Erbe war aufgrund vieler frühzeitiger Tode und geschickter Verbindungen durch Hochzeiten sehr groß. Von seinen Großeltern mütterlicherseits, der katholischen Könige, erbte er Kastilien, Aragón, Sardinien, Neapel, Sizilien und Teile der Neuen Welt. Von seinen Großeltern väterlicherseits, Maximilian I. von Habsburg und Maria von Burgund, erbte er einen großen Teil des heutigen Deutschlands, das Burgund, die Niederlande und die Franche-Comté.
Insgesamt also ein riesiges Territorium, dessen einzelne Gebiete wenig gemeinsam hatten und das von einem jungen Mann mit gerade einmal 20 Jahren regiert werden musste. Ein großartiges Erbe, das allerdings schwierig zu lenken war.

Die Lösung, die Karl für das Rätsel seines Erbes fand, war der Titel des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Das Reich sollte endlich alle Territorien miteinander verbinden und sie durch ein gemeinsames Ideal verknüpfen. Auf diese Weise wurde Karl V. zum „Verteidiger der Christenheit“. Dieses Motto steuerte von dem Moment an jede einzelne Entscheidung des großen Monarchs.
Wahrscheinlich wusste der Kaiser schon zu Beginn seiner Herrschaftszeit genau, wie sein Leben verlaufen würde, nämlich fast ohne Phasen der Erholung und des Friedens. Man kann sagen, dass die wenigen Monate, die er mit seiner Ehefrau Isabel von Portugal in Granada verbrachte, die glücklichsten seines Lebens waren. Von da an war sein Leben bestimmt von Kriegen: vom Krieg gegen seinen Feind Franz I., vom Krieg gegen das Osmanische Reich, vom Krieg gegen Martin Luther und den Protestantismus. Zwischendurch musste er verhandeln und paktieren, um die vielen Kriege überhaupt finanzieren zu können.

Im Jahr 1539 starb seine Ehefrau Isabel und Karls emotionaler Niedergang begann. Mit zunehmendem Alter kam sein eigensinniger und autoritärer Charakter immer mehr zum Vorschein. Außerdem verstärkte sich seine größte Leidenschaft, die für das Essen und Trinken. Es fiel ihm immer schwerer, auch aufgrund seiner gesundheitlichen Situation, für den Erhalt des großen Reiches zu kämpfen.

Dieser rastlose Kaiser, der nie lange Zeit an einem Ort verbrachte, dankte letztendlich ab und ging ins Kloster San Jerónimo de Yuste, um seine spirituelle Ruhe zu finden. Sein Sohn Philipp II. folgte ihm auf dem Thron nach.
Drei Jahre später, im Jahr 1558, verstarb Karl im Kloster an Malaria. Es klingt wie ein schlechter Scherz, dass der mächtigste Kaiser aller Zeiten seinen letzten großen Kampf gegen eine Mücke verlor.

Um mehr über Karl zu erfahren, informieren Sie sich über unsere privaten Führungen durch die Nasridenpaläste.

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Schinken

Schinken, eine Götterspeise

Schinken ist ohne Zweifel eines der exquisitesten Produkte der andalusischen Küche. Man kommt kaum darum herum, ihn zu probieren.
Seit mehr als 2000 Jahren wird in Spanien Schinken hergestellt. Schinken war besonders zur Zeit der römischen Invasion auf der Iberischen Halbinsel beliebt und bewahrt sich seit dort seine Tradition.

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Wie wird Schinken hergestellt?

Der Prozess der Herstellung ist relativ einfach, obwohl das außergewöhnliche Ergebnis dies nicht vermuten ließe. Das Schwein muss zum Zeitpunkt der Schlachtung mindestens 6 Monate alt sein. Nach der Zerlegung wird der Schinken aufgehängt und mit Salz eingerieben. Das Salz wirkt zwischen 40 und 60 Tagen ein, damit es sich über den Schinken verteilen und dem Fleisch Flüssigkeit entziehen kann.
Danach beginnt die Trocknung. Dabei handelt es sich um einen sehr wichtigen Abschnitt, bei dem der passende Ort und die passende Temperatur ausgewählt werden müssen. Die Schinken werden in natürlichen Trockenräumen mit Fenstern aufgehängt, über die sich Temperatur, Belüftung und Feuchtigkeit steuern lassen. Die Schinken bleiben zwischen 6 und 36 Monaten in der Trocknung.
Darauf folgt der Reifungsprozess. Die Schinken werden von den Trockenräumen in Vorratskammern gebracht. Dort prüfen Schinkenexperten die Reife mithilfe eines speziellen Werkzeugs aus Knochenmaterial.

Wie lassen sich die unterschiedlichen Schinkensorten unterscheiden? Welche Unterschiede gibt es?

Es gibt zwei Schinkensorten: der iberische Schinken und der Serrano-Schinken. Der Geschmack des Endproduktes hängt von der Schweinerasse, seiner Fütterung, seiner Bewegung und der Trocknungszeit ab. Es lässt sich sagen, dass die Schinken eines sportlichen Schweines schmackhafter als die eines Stubenhockers sind.

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Iberischer Schinken

Dieser Schinken stammt immer vom Ibérico-Schwein, einer besonderen Rasse, die auf der Iberischen Halbinsel zuhause ist. Es gibt vier verschiedene Varianten dieser Sorte: Jamón Ibérico de cebo, de cebo campo, de recebo, de bellota.
Die Unterschiede resultieren aus der Fütterung und der Haltung der Tiere.

Serrano-Schinken

Die Trocknung im kalten und trockenen Klima zeichnet den Serrano-Schinken aus. Je nach Trocknungszeit zwischen 10 und 15 Monaten erhält man drei unterschiedliche Qualitätsstufen: Bodega, Reserva, Gran Reserva.
Ähnlich wie bei anderen Lebensmittelprodukten gibt es auch beim Schinken zusätzlich Herkunftsbezeichnungen. So gibt es in Granada den Trevélez-Schinken oder den Serrano-Schinken, der in den umliegenden Gebirgszonen getrocknet wird.

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Begleiten Sie uns auf unseren gastronomischen Führungen durch Granada oder durch das Albaicín, um mehr über diese Götterspeise zu erfahren. Es erwartet Sie eine Führung für Auge und Gaumen.